Stress durch digitale Kompetenz abbauen

Digitale Kompetenz gegen Stress einsetzen

Frühjahr 2020.

Seit Corona ist alles anders.

UnternehmerInnen haben Stress mit Verordnungen und der Markt beginnt langsam wieder zu laufen.

Menschen sind gestresst aus Verunsicherung, zwischen dem Wunsch nach Normalität und der Ungewissheit, wie sich der Virus auf dem Rückweg zum Lebensstil 2019 ausbreiten wird.

Positive Entschlossenheit ist jetzt eine gute Idee. Unsere Haltung können wir wählen, wir müssen uns dessen nur bewusst sein.

Weil das für viele Menschen leichter gesagt als getan ist, möchte ich berichten, wie mir das mit drei praktischen Übungen gelingt.

Drei Übungen für zwei Minuten für zwischendurch

Entstanden sind die drei Übungen bei der Unterstützung eines Unternehmens beim Wechsel in das Homeoffice.

Das sind die Themen:

  • Mit Priming das eigene Gehirn unterstützen
  • Das Office Eye Syndrom einfach lösen
  • Mit der Körperhaltung das Selbstbewusstsein verbessern

Was ist in diesem Unternehmen passiert?

Homeoffice ist Stress, wenn zuwenig Home und zuviel Office

Unternehmen müssen Homeoffice umsetzen, ob sie es können oder nicht. Und mit können meine ich den Unterschied zwischen „tun“ und „erfolgreich für alle Beteiligten tun“. Wenn Homeoffice geplant stattfindet (also nicht erzwungen Hals über Kopf), bietet das Büro den ruhenden Pol, an den man in die gewohnte Umgebung zurückkehrt.

2020 scheint es keinen ruhenden Pol zu geben.

Der Bürojob ist im Heim gelandet. Wer telefonieren muss oder an Videokonferenz teilnimmt, wird für alle anderen, die keine Kopfhörer aufhaben, schnell zum Stressfaktor. Konzentration kostet Energie. Am Ende des Tages fehlt die Energie für einander. Nicht nur das Gehirn eines Kindes braucht nach der Konzentration einen Ausgleich, auch Erwachsene brauchen zwischendurch immer wieder eine Auszeit. Denn Essen muss zubereitet werden (die Betonung liegt auf muss) und Einkaufen mit Schutzmaske ist anstrengend.

Menschen brauchen Struktur aus Energiegründen

Wir Menschen sind nicht dafür gebaut, wochenlang Veränderung auf engem Raum immer wieder neu zu organisieren.

Unser Gehirn ist ein sehr aufwändiger Apparat, der Gewohnheiten braucht, um Stress zu reduzieren. Stress sollte die Ausnahme sein, sonst kommen wir an unsere Grenzen. Grenzüberschreitung bedeutet negative Emotion, Ärger, Überforderung und Fehler.

Grenzüberschreitung führt zu den Stresshormonen Adrenalin und Noradrenalin, den Stoffen für unsere schnellen Reflexe bei Gefahr, erhöhter Puls, erhöhter Blutzucker, erhöhter Blutdruck, erhöhte Wachsamkeit für die 3-F = „Freeze, flee, Fight“. Der Teil unseres Gehirns, das für schnelle Gefühle zuständige limbische System reagiert seit tausenden Jahren noch immer bei sehr großer Gefahr mit „Totstellen – Flucht – Kampf“. Diese Reflexe sind ein Teil unserer schnellen Programmierung des limbischen Systems, wer dazu nachlesen möchte, findet bei „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahnemann mehr zum „schnellen Denken“.

Digitale Kompetenz, Glückshormone und Neugier

Stress ist für Lernen von Lehrstoff oder das Kennenlernen neuer Video-Konferenz-Tools nicht hilfreich. Neugier braucht Freiraum, neugierige Menschen können nur neugierig neue Kombinationen erproben, wenn sie nicht ständig in eine vorbestimmte Zielrichtung gedrängt werden.

Unser Gehirn hat Spaß beim Lernen, es bedankt sich mit Glückshormonen. Und für das Unternehmen bedeutet Dopamin (eines der Glückshormone), dass motiviert das Ziel verfolgt wird.

Digitale Kompetenz gegen Stress: Wie jetzt?

Digitale Kompetenz nutzt digitale Technologien für Wirkungen auf Menschen. Die Menschen sind das Ziel, die digitalen Tools sind nur Werkzeuge.

Wer sich mit digitalen Technologien beschäftigt, kommt schnell zu den Neurotransmittern. Wir wissen, dass Menschen nur unter bestimmten Bedingungen digitale Angebote nutzen.

Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphin sind die Botenstoffe in unserem Gehirn, die wesentlich zu unserem Verhalten und unserem Wohlbefinden beitragen. Wenn Stress länger als 3 Wochen dauert, dann können Sie das mit „5 Starkmachern“ lösen. Das können Sie hier von einer Stressforscherin hören.

Nir Eyal hat analysiert, wie man (auch eigene) menschliche Neigungen verstehen und nutzen kann. Da Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen verstehen müssen, wie Menschen „funktionieren“, ist die digitale Kompetenz also auch der Schlüssel zu sich selbst: Was kann ich tun, damit ich mich besser fühle?

Gut gemacht ist dein Lob an dich für digitale Kompetenz gegen Stress

Digitale Kompetenz gegen Stress Übung 1: „Gut gemacht“

Trag dir 3 wiederkehrende Termine in deinen Kalender ein, sodass du eine Erinnerung bekommst. Der Betreff heißt „Gut gemacht“.

Jeder Termin dauert nur 2 Minuten. Also zB 10:45 – 10:47.

Drei Termine, die sich an jedem Wochentag wiederholen. Ich habe 10:45, 13:45 und 16:45 eingetragen.

Digitale Kompetenz : Priming

Der Trick dabei nennt sich Priming: Wenn du die Botschaft „Gut gemacht“ liest, wirkt das auf dein Unterbewusstsein.

Man kann sich selbst mit bestimmten Worten und Bildern in einen besonders leistungsfähigen Zustand versetzen. Profis der digitalen Kompetenz nutzen dieses Potenzial ganz gezielt.

Digitale Kompetenz gegen Stress Übung 2: „Atmen & Weitblick“

Wenn der Termin kommt, gehst du ans Fenster und öffnest es.

Du denkst „Gut gemacht!“, weil du den Termin für dich nutzt. Du kümmerst dich um dich.

Tief einatmen.

Tief ausatmen.

Drei mal. Gerne auch mehr.

Digitale Kompetenz : Das Office Eye Syndrom ganz einfach lösen

Der Blick in die Ferne ist gut für deine Augen: Was siehst du am Horizont? Deine Augen brauchen nach dem Bildschirm diese Veränderung der Brennweite.

Gut gemacht!

Die pose der Sieger ist Victory mit erhobenen Armen Stress senken

Digitale Kompetenz gegen Stress Übung 3: „Victory“

Wenn du in die Ferne schaust, strecke die Arme nach oben, als hättest du gerade einen Wettbewerb gewonnen.

Bleib so für 44 Sekunden.

Victory, die Pose der Gewinner. Du hast gewonnen, du hast damit etwas für dich getan. Gut gemacht!

Die Forscherin Amy Cuddy (hier findest Du den TED-Talk dazu) hat herausgefunden, dass diese Körperhaltung dein Selbstbewusstsein verändert. Das Beste daran: Es fühlt sich nicht nur gut an. Dein Gehirn bekommt durch diese Haltung diese Fähigkeit tatsächlich: Der Körper verbessert dein Gehirn.

Stress senken mit digitaler Kompetenz gut gemacht

Digitale Kompetenz gegen Stress: Gut gemacht!

Wenn du diese 3 Übungen 3 mal täglich machst, verbessert sich dein Wohlbefinden.

  1. Gut gemacht – 2-min-Pausen im Kalender einplanen
  2. Aufstehen, Fenster öffnen, Blick in die Ferne
  3. Victory: Die Haltung, die dein Selbstbewusstsein stärkt

Probier es aus und wenn du möchtest, teile dieses Erfahrung mit anderen.

Viel Spaß


Helmut Karas ist Coach für Digitale Kompetenz

Südlich von Wien bietet er Unterstützung für den erfolgreichen Umgang mit digitalen Technologien